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Übersetzungsrichtlinien und Übersetzungstabelle
Damit die Übersetzungen möglichst einheitlich und damit professionell wirken, haben wir uns bei vielen Dingen schon darauf geeinigt, wie wir diese übersetzen wollen. Auf dieser Seite findest du die so entstandenen Übersetzungsrichtlinien und eine Tabelle, in der wir für englische Begriffe passende deutsche Übersetzungen gefunden haben.
Rechtschreibung / Grammatik
Um unnötige Konflikte zu vermeiden, wollen wir uns der neuen deutschen Rechtschreibung beugen. Diese ist heute im Wesentlichen darauf reduziert worden, daß viele Kommata weggelassen werden dürfen, weggelassen werden muß allerdings nur das Komma zur Unterteilung zweier Hauptsätze auf nicht oberster Satzebene, und daß das “scharfe S” genau dann durch ein Doppel-S ersetzt wird, wenn der Vokal davor kurz gesprochen wird; und außerdem wird nun Rad gefahren, eine Leitung kurz geschlossen (hier sieht man einige der letzten, noch unbehobenen Fehler, und man verwendet an dieser Stelle vielleicht doch lieber die alte Rechtschreibung, wo man Kabel noch kurzschließt).
Eine weitere Vereinfachung wurde mit der Erstzung des “ph” durch “f” versucht, also nicht mehr “Elephant”, “photographieren”; ähnlich darf man nicht mehr “plazieren”, was von “placieren” herrührt, sondern “platziert” jetzt ganz knalllhart direkt etwas auf seinen Platz – das entspricht so gut der bestimmenden Haltung allzuvieler Leute im deutschen Sprachraum.
Beispiel
- (alt) “Manchmal kommt es vor, daß es regnet, und die Menschen trotzdem radfahren, obwohl ein Delphin schneller wäre.”
- (neu) “Manchmal kommt es vor, dass es regnet und die Menschen trotzdem Rad fahren, obwohl ein Delfin schneller wäre.”
Zeichensetzung
Im Gegensatz zu manch anderer Sprache werden Satzzeichen nahezu ausnahmslos direkt hinter den vorherigen Buchstaben geschrieben. Danach steht ein Leerzeichen oder ggf. ein Tabulator bzw. Zeilenumbruch für Aufzählungen u.ä.
Ausnahme: Anführungszeichen, sie stehen nach einem Leerzeichen und unmittelbar vor einem Buchstaben. Bei diesen ist zu beachten, daß es mindestens vier Varianten gibt. Wir wollen weitestgehend die umgekehrten französischen Zeichen verwenden, das ist irgendwie so entstanden.
- Reguläre Gänsefüßchen oben ('')
- Schräg gestellte Gänsefüchen: “Wort”
- Zu Beginn unten, zu Ende oben stehende Gänsefüßchen: ,,Wort“
- Die “französischen” Anführungszeichen in folgender Schreibweise: »Wort«
Man beachte auch, daß auch Referenzen auf Dialognamen und ähnliches diese Zeichen verwenden wollen:
Der Dialog »Modemverbindung«.
Beispiele
- Gestern sagte mir mein Chef: ,,Geh' heim, hast schon so viel getan.”
- Der Dialog »Einstellungen« ändert die Eigenschaften der Datei ».xmodmap«.
Analoges gilt weitgehend für die einfachen Apostrophe.
Anrede des Benutzers
Die Idee ist es, den Benutzer höflich und direkt anzusprechen, wo immer es sinnvoll ist.
Untertitel und Anweisungen
Hier sollte der Benutzer direkt angesprochen werden. Statt
Das Erscheinungsbild des Systems anpassen
also eher
Passen Sie das Erscheinungsbild des Systems an Ihre Wünsche an.
Steuerelemente (Schaltflächen, Beschriftungen von Schaltflächen)
Hier sollte wie gehabt indirekte Anrede benutzt werden, also beispielsweise
[x] Fenster am Bildschirmrand einrasten lassen
Häufige Fehler
Fehler | Beispiel | Korrekte Schreibweise | Erklärung |
Deppenapostrophe | Hermann's Eisenbahn | Hermanns Eisenbahn | Das zwar in der NDR erlaubte Apostroph kommt aus dem Englischen und gehört nicht in die deutsche Orthographie |
Deppenbindestriche | Zwei Arten: “Lautstärke-Regelung” und “Xfce-4-Leiste” | “Lautstärkeregelung” und “Leiste” | |
Deppenleerzeichen | Fenster Verwaltung | Fensterverwaltung | Im Deutschen werden Worte zusammengeschrieben, die im Englischen mit Leerzeichen getrennt werden. |
Übersetzungstabelle
Englisch | Deutsch | Erläuterung |
Accessibility | (Barrierefreiheit, Zugreifbarkeit, Bedienbarkeit, Bedienung) | |
allocate (=assign) | (zuweisen) | |
allocate (memory) | (reservieren, allozieren, nicht allokieren) | |
backend | (Implementierung, Modul, evtl. -modul, z.B. Konfigurationsmodul) | |
button | (Knopf/Schaltfläche/Drücker/Button?) | |
choose | wählen | |
Compositing | (Mischen) | |
Command line | Befehlszeile | |
Cursor | Schreibmarke, Textmarke, Einfügemarke | |
Cursor (=pointer) | Mauszeiger | |
Custom | (Benutzerdefiniert/Eigen/Angepasst?) | |
Daemon | (Dienst, Dämon) | |
Delay | (Zeitdauer, Zeitspanne) | |
Desktop | Schreibtisch | |
Desktop (bei Screenshots) | Bildschirminhalt | |
Desktop (in “Xfce Desktop”) | Xfce, Arbeitsumgebung Xfce | |
Device | (Datenträger, Gerät?) | |
Directory | Verzeichnis | Siehe auch “Folder”; vor allem in Terminals Verzeichnisse wechseln |
display | Anzeige/anzeigen | |
(E-Mail?) Email ist ein Werkstoff, Duden: E-Mail | ||
Feature | (Fähigkeit, Merkmal, Funktion?) | |
File manager | Dateimanager | |
Folder | Ordner | Siehe auch “Directory”; vor allem im Dateimanager Ordner öffnen |
Hibernate | Ruhezustand | |
Manager | (Verwaltung?) | |
Notification area | (Benachrichtigungsfeld) | |
on top | im Vordergrund | bei Xfwm4: immmer im Vordergrund; bei weiteren Vorkommnissen diskutieren |
Overlay | (Überlagerung) | |
Pager | (Arbeitsflächenumschalter) | |
Panel plugin | (Erweiterung für die Leiste) | |
Permissions | (Rechte/Berechtigungen?) | |
Popup window | (Aufklappfenster) | |
Property | (Merkmal/Eigenschaft?) | |
Removable Devices | (Entfernbare/Tragbare/Mobile? Datenträger/Wechseldatenträger?) | |
Reset to Defaults | (Standardwerte setzen) | |
root <foo> | (Basis-, Basisordner, Basiselement) | |
select | auswählen | |
Shell (Command line interpreter) | Shell | z.B. “bash” oder “dash” |
show | zeigen | |
SOCKET ID | SOCKET-NUMMER | |
Standby (Suspend) | Bereitschaft(smodus) | Der Modus ist etwas strittig, scheint aber fast das Rennen zu machen |
Sticky | Kontext: Sticky keys; sticky windows (Windows: Haftend? Klebrig, Festklebend, Klebend, Anhaftend, Dauerhaft, Bleibend, u.v.m.) | |
Task(s) | Anwendung(en) | Sofortbeschluß von Fabian aufgrund mangelhafter Nichtübersetzung durch “Task” (normalerweise Task=Aufgabe und das paßt hier nicht!) |
Task list | (Anwendungsliste, Fensterliste ← das ist semantisch am treffendesten, Taskliste, Taskleiste ← Leiste ist hier irreführend) | |
Terminal | Terminal | Konsole ist bereits vorbehaftet durch KDE und führt zu Verwechslung; Befehlsfenster setzte sich nicht durch |
Thumbnail | Vorschaubild | Wichtig ist hier nicht, dass die Bilder klein sind, sondern, dass sie eine Vorschau auf große Bilder darstellen |
Tooltip | Kurzhilfe | Alles mit “Text” schein zu redundant; der kurze Hilfscharakter soll rüberkommen |
Type %s –help to see … | (Geben Sie »%s –help« ein, um Hinweise zur Verwendung zu erhalten?) | |
Unmaximize | (Wiederherstellen, Maximierung aufheben) | |
Urgency | (Dringlichkeit) | |
verbose | (ausführlich, gesprächig, detailliert, detailreich) | |
Widget | (Bedienelement, Steuerelement) | |
View | Ansicht | |
Window manager | Fensterverwaltung | Fenstermanager war auch im Gespräch, wurde aber von der Mehrheit abgelehnt |
Window manager tweaks | Feineinstellungen des Fensterverhaltens | |
Window placement | (Fenster platzieren, Fenster platzieren, Fenster anordnen?) | |
Work space | Arbeitsfläche | Unterscheidung zum Desktop muß möglich bleiben |
Falsche Übersetzungen
Es gibt einen Haufen englischer feststehender Ausdrücke, deren direkte Übersetzung falsch oder zumindest unangebracht ist, sogenannte »false friends«. Im Folgenden eine auszugsweise Liste der falschen und richtigen Übersetzungen:
Englisch | Falsches Deutsch | Gutes Deutsch |
make sense | Sinn machen | Sinn ergeben, sinnvoll sein |
define | definieren | festlegen |
specify | spezifizieren | festlegen, einstellen, angeben |
customize | einstellen, anpassen | |
Layout | Layout | Anordnung, Schema, Belegung |
configure | konfigurieren | einstellen, einrichten, anpassen |
Noch gesucht: etwas besseres für »enable« als »aktivieren«, eher so in die Richtung von »anschalten«, »einschalten«.
Helferlein
ToDo
- Umgang mit Tastenkürzeln: Die Kürzel sollten aber - wenn möglich - immer einheitlich sein, egal welche Sprache man verwendet.
Dabei gelten folgende Prioritäten:
1. Wenn es ein feststehender Begriff aus der Liste der Tastenkürzel von http://live.gnome.org/de/UebersetzungsRichtlinien ist, so übernehmen. 2. Wenn man den gleichen Buchstaben nehmen kann, wie im Original, dann bitte tun. 3. Wenn man nicht den gleichen Buchstaben nehmen kann, nimmt man einen am Wortanfang. 4. In jedem Fall sollte man überprüfen, dass man nicht in einem Dialog 2 mal das gleiche Tastenkürzel verwendet und ggf. ein anderes verwenden. Dazu muss man das Programm/Plugin/was-auch-immer installieren, denn aus der po geht das nicht hervor.
- Umgang mit Aktiv/Passiv/Infinitiv - muss eventuell noch etwas diskutiert werden:
Bevorzuge grundsätzlich das Passiv, wenn nicht eine der folgenden Ausnahmen zutreffen:
1. Es geht das handelnde Subjekt und nicht um ein Objekt. 2. Es wird unmittelbare Benutzerinteraktion erwartet -> direkte Anrede 3. Es handelt sich um eine andauernde Handlung -> Infinitiv Beispiel: "Waiting for Legitimization" wird nicht zu "Auf Legitimierung wird gewartet" oder "Warte auf Legitimierung" sondern besser zu "Auf Legitimierung warten" oder "Warten auf Legitimierung" * Vermeidung von Sätzen mit "Es..." * Übersetzungstabelle: "malformed" = "kaputt" oder "defekt" * ggf. eintragen bei "translator-credits", wenn das übersetzte Programm diesen String hat