Technisches Vorgehen bei Übersetzungen
Die Übersetzungen erfolgen auf https://translations.xfce.org. Melde dich zuerst bei Transifex an und wähle den Bereich aus, in dem du etwas übersetzen möchtest. Hier hast du manchmal die Wahl, ob du im Entwicklungszweig »master« oder im aktuellen stabilen Zweig, z.B. »xfce-4.8« übersetzen möchtest. Meist ist es geschickter, im Entwicklungszweig zu übersetzen, da nicht feststeht, ob aus dem stabilen Zweig noch eine Version veröffentlicht wird.
Nachdem du »German« als Sprache ausgewählt hast, siehst du eine Liste der übersetzbaren Komponenten vor dir. Jetzt hast du zwei Möglichkeiten, die Po-Dateien zu bearbeiten:
1) Du editierst die Dateien online in Transifex. Wenn du auf das entsprechende Symbol hinter der Komponente klickst, erscheint eine Liste mit den Einträgen der Po-Datei. Oben auf der Seite kannst du noch einstellen, welche Zeichenketten angezeigt werden sollen (translated, fuzzy, untranslated). Markiere bitte deine Übersetzungen als »fuzzy« und sende das Formular mit »Submit translation« ab. Die Review-Funktion in Transifex funktioniert nicht besonders gut und wird von uns daher nicht genutzt.
ACHTUNG: Transifex spinnt manchmal etwas, speichere deine Übersetzung lieber einmal mehr und kontrolliere, ob deine Änderungen auch wirklich gespeichert wurden! Manchmal muss man die Po-Datei herunterladen und die Änderung manuell vornehmen.
2) Alternativ kannst du auch die Po-Datei herunterladen, mit einem Programm deiner Wahl (z.B. ein Texteditor oder poedit) bearbeiten und wieder hochladen. Achte auch hierbei darauf, deine übersetzten Texte als »fuzzy« zu kennzeichnen. Wenn du die Datei mit dem Schloss-Symbol herunterlädst, wird sie für 48 Stunden als gesperrt gekennzeichnet, damit andere Übersetzer sehen, dass du die Datei gerade bearbeitest. Das Herunterladen der po-Datei ist übrigens der einzige Weg, die Kopfdaten zu bearbeiten. Trage dich dort bitte in der Liste der Übersetzer und in dem Feld »Last-Translator« ein.
Für die Übersetzung ist es oft hilfreich, sich die noch zu übersetzenden, bzw. die bereits übersetzten Texte in den Programmen selbst anzusehen. Wie du dies machst, steht auf dieser Seite etwas weiter unten.
Wenn die Übersetzung fertig ist, bittest du am besten auf der Mailingliste darum, dass sich jemand deine Übersetzungen ansieht. Wenn alles in Ordnung ist, werden die »fuzzy«-Markierungen entfernt und deine Übersetzung ist fertig.
Wenn der Revisor Fehler findet kann er sie stillschweigend korrigieren und die »fuzzy«-Markierung entfernen. Sollten es immer wieder die gleichen Fehler sein, sollte man den Übersetzer darauf hinweisen, ansonsten nicht. Tippfehler schleichen sich bei jedem ein, darüber muss man im Normalfall nicht reden. Etwas anderes sind schlechte Formulierungen oder das Nichtbeachten unserer Übersetzungsrichtlinien. In solchen Fällen sollte man dem Übersetzer per Mail oder Mailingliste auf die Stellen hinweisen und ihm erläutern, was daran schlecht ist. Der Revisor sollte jedoch nicht den Text ändern oder die »fuzzy«-Markierungen entfernen, sondern dem ursprünglichen Übersetzer die Chance geben, den Text besser zu übersetzen. So können wir aus unseren Fehlern lernen und unsere Übersetzungen werden danach besser sein.
Neue Übersetzung starten
Es kommt vor, dass es für eine Datei noch keine deutsche Übersetzung gibt. Dann musst du dir in Transifex die entsprechende Pot-Datei herunterladen und erst einmal ihre beiden Header mit einem Texteditor deiner Wahl entsprechend der folgenden Vorlagen anpassen.
Die erste ist der allgemeine Header, der die Übersetzung als zu einem Paket zugehörig kennzeichnet, das Copyright des Autors und der Übersetzer getrennt wiedergibt, wobei die Jahre auch aufgeführt gehören.
# German translation of the <namen rein> package. # Copyright (C) 200X <originalautor des pakets> # This file is distributed under the same license as the <namen rein> package. # Enrico Tröger <enrico@xfce.org>, 2006-2008. # Fabian Nowak <timystery@arcor.de>, 2007. #
Danach kommt die “technische Erklärung”: Die enthält unverkennbar ebenso den Paketnamen, eventuell die Version dazu, und den Namen des letzten Übersetzers, damit man ihn seiner letzten Exzesse überführen oder auch für die getane Arbeit loben kann. Dieses komische “+0100” ist die Zeitzone im Verhältnis zur GMT, für Deutschland also +1 im Winter und +2 im Sommer, weil die GMT immer im Winter ist.
msgid "" msgstr "" "Project-Id-Version: xfce4-dict-plugin 0.5.0\n" "Report-Msgid-Bugs-To: \n" "POT-Creation-Date: 2008-11-07 16:16+0100\n" "PO-Revision-Date: 2008-10-30 18:31+0100\n" "Last-Translator: Enrico Tröger <enrico@xfce.org>\n" "Language-Team: German <xfce-i18n-de@xfce.org>\n" "MIME-Version: 1.0\n" "Content-Type: text/plain; charset=UTF-8\n" "Content-Transfer-Encoding: 8bit\n" "Plural-Forms: nplurals=2; plural=(n != 1);\n"
Wenn du die Datei entsprechend angepasst hast, kannst du sie über die Schaltfläche “Add a new translation” wieder hochladen. Das »target file« ist dabei normalerweise »po/de.po«. Jetzt kann die Datei auch in Transifex bearbeitet werden.
Bearbeitung einer alten Übersetzung
Wenn du eine alte Übersetzung bearbeitest und nicht nur kleine Korrekturen vornimmst, solltest du dich auch dort in dem Header bei den Übersetzern und als letzter Übersetzer eintragen. Dies ist nicht in Transifex direkt möglich, du musst die Po-Datei dafür einmal herunterladen, in einem Texteditor ändern und wieder hochladen.
Xfce selbst kompilieren
Um die Übersetzungen überprüfen zu können, ist es sinnvoll, sie an einer echten Xfce-Installation auszuprobieren. Hier einmal eine kurze Erklärung, wie du dir ein Xfce aus dem Versionskontrollsystem GIT herunterladen und kompilieren kannst. Damit du dir deine normale Installation nicht zerstörst, setzt du dir am besten mit Qemu oder VirtualBox einen virtuellen Rechner auf. Dort installierst du eine aktuelle Linux-Distribution deiner Wahl mit Xfce und deinstallierst anschließend wieder Xfce, lässt aber sämtliche Abhängigkeiten installiert. Folgende Pakete sollten installiert sein (hier am Beispiel von Archlinux): automake, autoconf, dbus-glib, gcc, git, glib2, gtk2, gtk-doc, intltool, libtool, libsm, libwnck, make, perl-uri, pkgconfig, xorg-iceauth, xorg-server, xorg-xinit.
Jetzt hast du ein System, auf dem du problemlos Xfce aus dem GIT installieren kannst. Du kannst natürlich auch einzelne Anwendungen auf deinem normalen Desktopsystem installieren, davon ist aber abzuraten.
Aktualisierungsskript für Xfce-Basis aus GIT
Um sämtliche Basispakete (Xfce ohne Goodies) aus dem GIT zu kopieren, kann folgendes kleine Script von Chris Leick verwendet werden:
#!/bin/sh URL="git://git.xfce.org/xfce" for i in exo garcon gtk-xfce-engine installit libfrap libxfce4menu libxfce4ui libxfce4util libxfcegui4 thunar thunar-desktop-plugin thunar-vfs thunar-volman tumbler xfce-installers xfce-utils xfce4-appfinder xfce4-dev-tools xfce4-docs xfce4-panel xfce4-power-manager xfce4-session xfce4-settings xfconf xfdesktop xfwm4 do echo "Checking component ${i}" # If the directory exists, run 'git pull' in it, otherwise run git clone if [ -d $i ] then cd $i git pull cd .. else git clone "${URL}/$i" fi done
Um eine einzelne Anwendung zu kompilieren suchst du dir am Einfachsten die entsprechende Seite auf http://git.xfce.org heraus. Unten findest du im Bereich »Clone« die GIT-Adresse, z.B. git://git.xfce.org/apps/terminal. Jetzt kannst du mit folgendem Befehl die Dateien in den Ordner [verzeichnisname] herunterladen:
git clone git://git.xfce.org/apps/terminal [verzeichnisname]
oder alternativ bei Problemen mit einer Firewall
git clone http://git.xfce.org/apps/terminal [verzeichnisname]
Der Quellcode kann ggf. mit folgenden Befehlen aktualisiert werden (wenn dies fehlschlägt, einfach den Ordner löschen und erneut aus dem GIT herunterladen):
cd [verzeichnisname] git pull --rebase
Die Installation erfolgt normalerweise nach /usr/local/, um Probleme zu vermeiden, sollte die Variable PKG_CONFIG_PATH entsprechend den Pfad auf pkgconfig enthalten. In dem Verzeichnis [verzeichnisname] müssen daher folgende Befehle ausgeführt werden, um die Komponente zu kompilieren und zu installieren:
PKG_CONFIG_PATH=“/usr/local/lib/pkgconfig“ ./autogen.sh && make
Und als root:
make install
Wenn du ein komplettes System installieren möchtest, solltest du folgende Reihenfolge einhalten: xfce4-dev-tools, libxfce4util, xfconf, libxfce4ui, libxfcegui4 (deprecated), libxfce4menu (deprecated), garcon, exo, xfce4-panel, thunar, xfce4-settings, xfce4-session, xfdesktop, xfwm4, xfce-utils, xfce4-appfinder. exo ist entgegen http://www.xfce.org/download/building von libxfce4ui abhängig und kann nicht vorher kompiliert werden!
Wenn du eine einzelne Anwendung kompilieren möchtest, kann es sein, dass vorher weitere Pakete von Xfce benötigt werden, z.B. die xfce4-dev-tools oder eine der lib*. Diese muss dann vorher installiert, bzw. aktualisiert werden.
Weitere Informationen zum Kompilieren von Xfce findest du unter http://www.xfce.org/download/building.
Sonstige Hinweise
Da wir in der deutschen Übersetzung mit den französischen Anführungsstrichen » und « und manchmal auch mit den drei Punkten »…« arbeiten, stellt sich natürlich die Frage, wie man die denn tippt. Folgende Tastenansteuerung funktioniert üblicherweise unter X11 mit deutschem Tastaturlayout:
» = AltGr-Y « = AltGr-X … = AltGr-.
ToDo
- Start von xfce in unterschiedlichen Sprachen: eins mit LANG=de_DE und eins mit LANG=en_US
- Kompilierung ohne fuzzys - mit sed löschen?
- Einarbeitung des des Bereiches “Revisionsprozess”; Erläuterung, wie das funktioniert und was die Tabellen bedeuten. Wird das überhaupt noch gemacht oder guckt nur noch ein zweiter Übersetzer über die Fuzzys rüber?